Mit unserer Teilnahme am CCCamp in Form des Jugend-Villages sind mehrere Ziele verbunden.
Zunächst mal freuen wir uns, jungen Menschen den kostenfreien Zugang zu diesem Camp zu ermöglichen. Beim nur alle vier Jahre stattfindenden CCCamp dabei zu sein, ist sicherlich ein beeindruckendes Erlebnis für alle Beteiligten und wird uns hoffentlich lange in guter Erinnerung bleiben. Der CCC als größte Hacker*innen-Vereinigung Europas steht neben vielem anderen vor allem für netzpolitischen Aktivismus und bildet eine tragende Säule der digitalen Zivilgesellschaft. Hier decken sich die Ziele von Jugend hackt und dem CCC, denn auch wir verfolgen mit unserem Programm das Ziel, junge, programmierbegeisterte Menschen für zivilgesellschaftliches Engagement zu aktivieren. Mit diesem Camp bauen wir also eine Brücke zum CCC in der Hoffnung, dass junge Menschen sich nach ihrer Zeit bei Jugend hackt auch dort weiter engagieren und vernetzen.
Gleichzeitig erfüllt sich mit diesem Camp auch der immer wieder aufkeimende Wunsch von Teilnehmenden und Organisierenden, mal länger als nur die drei Tage während eines Events zusammenzukommen. Oftmals fehlte den Gruppen bei den Events die Zeit, um Projekte zu Ende zu bringen oder soweit voranzutreiben, dass ihr Abschluss in greifbare Nähe rückte. Beim Camp gibt es nun ausreichend Zeit zum Kennenlernen und gemeinsamen Hacken, allerdings geben wir nicht wie sonst eine vorstrukturiertes Programm vor. Eine Projektarbeit in Gruppen ist nicht vorgesehen, auf Eigeninitiative der Teilnehmenden aber natürlich möglich. Es ist also den Teilnehmenden überlassen, wie sie ihre Zeit auf dem Camp nutzen.
Die Begegnung von Jugendlichen und Erwachsenen auf Augenhöhe gehört zum Grundkonzept von Jugend hackt. Bei unseren Veranstaltungen steht im Vordergrund, dass junge Menschen ihre Lernprozesse selbstbestimmt gestalten und dabei von ehrenamtlichen Mentor*innen begleitend unterstützt werden. In der Übertragung auf unsere Organisation im Camp folgt hieraus, dass wir den Jugendlichen in ihrem Tagesablauf so wenig Vorgaben wie möglich machen, sie aber gleichzeitig durch verschiedene Angebote dazu einladen, sich im Jugend-Village einzubringen, an Workshops teilzunehmen, Vorträge zu hören und zu diskutieren oder auch selbst eigene Projekte und Ideen umzusetzen. Dafür gibt es unter anderem ein Hackzelt.
Neben der Beschäftigung mit Hard- und Software und allen Themen, die sich hieraus entspinnen, steht für uns also gleichrangig das Ziel, junge Menschen für den kurzen Zeitraum des Camps an ein gemeinschaftliches Leben heranzuführen und sie miteinander in Kontakt zu bringen.
Damit einher geht natürlich auch, Empathie und Verantwortung füreinander zu entwickeln und kollektive Aufgaben im Camp zu übernehmen. Wir bieten den Rahmen für die Begegnung Gleichgesinnter, in der Hoffnung, dass sie gemeinsam wachsen, sich vernetzen und eventuell Freund*innenschaften schließen, die über unsere Events hinausgehen.
Wie bei allen unseren Veranstaltungen verfolgen wir auch mit dem Jugend-Village das Ziel, einen Raum zu schaffen, in dem sich alle wohlfühlen können. Diese bedeutet für uns in erster Linie, dass alle Beteiligten unseren Code of Conduct kennen und beachten: jugendhackt.org/code-of-conduct/
Während wir bei unseren Events quasi geschlossene Veranstaltungen durchführen, bildet das Camp nun den maximalen Gegenpol dazu, denn mit uns sind noch etwa 6.000 andere Menschen im Camp. Wir stehen deshalb in engem Austausch mit dem Awarenessteam des Gesamtcamps, die auch einen Code of Conduct für das ganze Camp erstellt haben. Bei ihnen heißt das „Prinzipien“: help.ccc.de/principles.html
Alle Infos zu unserem generellen Schutzkonzept und zum Awareness-Team bei Jugend hackt findet ihr unter jugendhackt.org/schutzkonzept/
Teile des Orgateams, der Teamer*innen und das gesamte Awareness Team haben an Schulungen zur Prävention grenzverletzenden Verhaltens/sexualisierter Gewalt teilgenommen. Außerdem wird es am ersten Tag einen Workshop für die Teilnehmenden zu grenzverletzendem Verhalten und Selbstverteidigungstechniken geben.
Das Jugendvillage Awareness-Team besteht aus (mit Zulip-Name):
- Katja (sie/ihr)
- Liv (sie/ihr)
- Edgar (er/they)
- Yoshi (-/-)
- Robert (er/ihm)
Unser Awareness-Team steht auch in regem Austausch mit dem Awareness-Team des Gesamtcamps:
Es gibt drei Mahlzeiten am Tag. Diese sind nur den Villagebewohner*innen vorbehalten. Alle Bewohner*innen des Jugendvillages erhalten ein eigenes Bändchen. Darüber hinaus gibt es noch eine kleine Snackbar und eine Getränkebar mit alkoholfreien Getränken.
Alle Bewohner*innen des Jugendvillages unterstützen die Versorgung bei Vorbereitungs-, Essensausgabe- und Abwaschschichten.
Es wird jeden Tag Workshops und Vorträge geben, die allen jungen Menschen zwischen 12 und 21 Jahren offen stehen. Das bedeutet, dass auch Jugendliche, die nicht mit uns im Jugendvillage wohnen und dort essen, im Village abhängen und am Programm teilnehmen können. Anmeldungen für Workshops sind per Eintragung in ausgehängte Listen am Infodesk möglich.
Tagsüber dürfen auch „externe“ Erwachsene unser Village besuchen, allerdings nur den zentralen Platz rund um das große Sonnensegel. Ausgenommen sind hiervon natürlich die Workshopleiter*innen oder Helping Hands, die sich auch als „Externe“ bei uns einbringen und keine Bändchen haben.
Die Teilnehmenden sind zu relativ altershomogene Kleingruppen von je ca. 10 Personen eingeteilt, die jeweils von einer Teamer*in und einer Mentor*in betreut werden. Diese beiden bilden die ersten Bezugspersonen für die Teilnehmenden ihrer Gruppe. Die Kleingruppen bleiben während des Camps unverändert und treffen sich im Zeitraum 15. bis 19. August täglich von 14:30 bis 15:30 Uhr zum gegenseitigen Austausch.
Jede*r Teamer*in hat mit ihrer*seiner Gruppe im Lauf der Woche mindestens eine, vielleicht aber auch mehrere Gruppenarbeitsschichten. Diese werden den Teamenden als Gruppe zugeteilt und als Leitungsduo sind sie für das Erscheinen der Gruppe sowie die Anleitung der Schicht verantwortlich. Die Gruppen werden mindestens ein Mal für die Vorbereitung und Ausgabe eines Essen eingeteilt. Anweisungen, was genau zu tun ist, erhalten sie dann von der Küchencrew. Die Mitglieder der Küchencrew sind hygienegeschult und weisungsberechtigt.
Die Küchencrew allein regelt, wer wann das Küchenzelt betreten darf!
Als Rückzugsmöglichkeit für die Teilnehmenden steht ein Ruhezelt bereit. Dieses ist als Ort des Rückzugs und der Stille gedacht, vor allem für Menschen, die für sich allein sein wollen. Alle werden darum gebeten darauf zu achten, dass Jugendliche, die hierher kommen, nicht durch andere gestört werden, die den Ort zum Gespräch nutzen wollen.
Für das Orgateam, die Teamer*innen und die Mentor*innen steht der hintere Bereich des Orgazeltes als Ruhebereich zur Verfügung.
Zwischen 22 und 8 Uhr herrscht Nachtruhe im Village, soweit man im Camp überhaupt von Ruhe sprechen kann. In dieser Zeit sind Gespräche in der Nähe der Schlafzelte nur flüsternd erlaubt. Wer sich noch unterhalten will, kann dies unter dem Sonnensegel oder in den weiter entfernten Zelten/Orten im Village tun. Wer lauter sein möchte, kann dafür an einen anderen Ort im Camp gehen. Personen, die nicht im Jugendvillage übernachten, ist der Zutritt während der Nachtruhe nicht gestattet.
Wir nehmen diese strikte Regel ernst und bitten euch alle, andere bei Missachtung dieser Regel darauf anzusprechen. Wir halten es für notwendig, diese Regel zu etablieren, um ruhebedürftigen Menschen auch wirklich diesen Schutzraum geben zu können.
Zwischen 22 und 8 Uhr gibt es jede Nacht am Infodesk eine Nachtwache, bestehend aus mindestens einer Person. Sie ist in dieser Zeit Ansprechperson für jegliche Belange und natürlich auch im Notfall. Zudem führt sie die Anwesenheitsliste für das Village und hat im Blick, wer im Village ist und wer noch unterwegs ist. Bei Bedarf begleitet die Nachtwache die Teilnehmenden zu den Sanitäranalagen und zurück zum Jugendvillage. Die Nachtwache ist sowohl per DECT als auch per Handy erreichbar. Die Nachtwache weiß außerdem darüber Bescheid, welche Person vom Awarenessteam Bereitschaftsdienst hat und weckt diese Person gegebenenfalls.
Alle volljährigen Teilnehmenden können sich frei im Camp und auch außerhalb des Camps bewegen. Wir bitten sie jedoch, sich auch nachts bei uns an- oder abzumelden.
Minderjährige Teilnehmende dürfen sich zwischen 8 und 22 Uhr ohne Begleitung einer Aufsichtsperson und ohne eine weitere Person aus dem Jugendvillage innerhalb des Camps bewegen.
Bei dem Camp handelt es sich um eine geschlossene Kulturveranstaltung mit eingezäuntem Bereich. Zwischen 22 und 8 Uhr dürfen minderjährige Teilnehmende daher mit mindestens einer weiteren am Jugend hackt Zeltlager teilnehmenden Person auf dem Campgelände unterwegs sein.
Sie müssen sich in jedem Fall am Infodesk abmelden und nach Absprache ihren Teamer*innen Bescheid geben. Die Angabe „Spaziergang über das Campgelände“ ist dabei bereits ausreichend. Bei ihrer Rückkehr müssen sie sich wieder am Infodesk bei der Nachtwache anmelden.
Ohne Begleitung durch eine aufsichtsführende Person ist der Aufenthalt in einer Bar oder bei einer Tanzveranstaltung nur bis 22 Uhr (unter 16 Jahre) bzw. 24 Uhr (16 bis 17 Jahre) erlaubt. Wenn minderjährige Teilnehmende also nachts losziehen, um tanzen zu gehen oder etwas zu trinken, erfordert dies die Anwesenheit einer aufsichtsführenden Person.
Die Aufsicht kann vom Orgateam bzw. den Teamer*innen an andere Personen übertragen werden. In unserem Camp erlauben wir die Übertragung der Aufsichtspflicht nur an volljährige, vertrauenswürdige Personen, und nur nach vorherigem Briefing über die Pflichten und Konsequenzen rund um das Thema Aufsichtspflicht und Jugendschutz. Dieses Briefing erfolgt durch das Orgateam.
Ansprechpartner*innen hierfür sind Ragna, Robert und Nils.
Dies bedeutet, dass alle Erwachsenen die zeitweise Aufsicht über minderjährige Teilnehmende übernehmen können, auch Mentor*innen und volljährige Teilnehmende.
Minderjährige Teilnehmende dürfen das Campgelände nur in einer Gruppe bestehend aus mindestens drei Personen über 14 Jahren verlassen. Und auch dies nur bei Erlaubnis durch die Erziehungsberechtigten im Teilnahmevertrag. Die Teamer*innen oder das Infodesk kann darüber Auskunft geben, wer hierfür eine Erlaubnis hat. Südlich des Campgeländes befindet sich ein Badesee, der bei gutem Wetter öfter angesteuert werden könnte. Auch hier gilt die Dreier-Regel, und dass eine Erlaubnis durch Erziehungsberechtigte erforderlich ist. In Begleitung einer aufsichtsführenden Person ist das Verlassen des Campgeländes, z.B. für den Badesee, auch ohne Zustimmung der Erziehungsberechtigten möglich.
Das Baden ist für minderjährige Teilnehmende nur dann möglich, wenn eine Rettungsschwimmer*in anwesend ist und das Gewässer beaufsichtigt. Wir arbeiten daran, entsprechende Zeitfenster für das Baden zu organisieren.
Das Jugendvillage ist alkohol-, rauch- und drogenfrei. Wiederholtes Missachten dieser Regel kann zum Ausschluss vom Jugend hackt Zeltlager führen. Um den Menschen an den Bars im Camp die Alterseinschätzung beim Verkauf von Alkohol und Tabak zu erleichtern, erhalten unsere Teilnehmenden je nach Altersgruppe farbcodierte Bändchen.
Um die Jugendlichen für die Risiken und Gefahren des Drogenkonsums zu sensibilisieren, planen wir zu Beginn des Camps ein Angebot zu Drogenprävention. Derzeit suchen wir noch nach einer qualifizierten Person für dieses Angebot.
Im Jugendvillage wird es Umkleidekabinen geben. Nach derzeitigem Stand gibt es bei den Duschcontainern keine Einzelkabinen, es wird aber daran gearbeitet, noch welche zu bauen. Zudem gibt es tägliche Zeitfenster, in denen die Duschen nur von Familien, Kindern und Jugendlichen genutzt werden. Darüber hinaus steht FLINTA* Personen ein exklusiver Bereich zur Verfügung. Weitere Infos unter https://events.ccc.de/2023/08/06/camp23-awareness/
Die Gemeinschaftszelte sind geschlechtergetrennt. Der Aufenthalt in den Schlafzelten ist nur den dort nächtigenden Personen gestattet.
Das Infodesk bzw. die Nachtwache hat Zugriff auf die Notfallkontakte der Teilnehmenden.
Für medizinische Notfälle ist das CERT über DECT erreichbar.
Auf dem Gelände werden Rettungs- und Fluchtwege ausgewiesen und entsprechend freigehalten sowie Gefahrenquellen ggf. markiert und beleuchtet. Im Jugendvillage, insbesondere im Küchenzelt, werden Feuerlöscher bereit gehalten
Im Falle einer Evakuierung regelt diese c3shield. Weitere Infos dazu erhaltet ihr vor Ort.